Regulierung von Arbeitsbedingungen durch Leistungserbringungsrecht?: Sozialrecht und Tarifbindung
Das Ziel, Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufe attraktiver zu machen, ist nicht nur im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung vorgesehen. Es war auch in der Vergangenheit Gegenstand sozialrechtlicher Reformen. Dabei wurde auch bei der Verbreitung von Tariflöhnen und der Stärkung der Tarifbindung angesetzt. In diesem Zusammenhang stellen sich Rechtsfragen, die bisher wenig erforscht wurden: Wie beeinflussen sozialrechtliche Regelungen die Arbeits- und Entlohnungsbedingungen in den betreffenden Branchen, die Voraussetzungen für die Ausübung der Koalitionsfreiheit und die Funktionsfähigkeit der Tarifautonomie? Inwiefern kann das Sozialrecht die Tarifbindung in den Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen fördern?
Der Sammelband widmet sich diesen Rechtsfragen. Dabei verbleiben die Beiträge aus Wissenschaft und Praxis nicht in der Sphäre der rechtswissenschaftlichen Dogmatik. Sie beziehen die ökonomischen Hintergründe und die Organisationsstrukturen der Arbeit als Grundlage der kollektiven Interessenvertretung ein und beleuchten allgemein die Auswirkungen der gesetzlichen Regelungen auf Arbeitsbedingungen und Tarifverträge. Beiträge aus dem Feld der Gewerkschaften und der kommunalen Pflegeeinrichtungen runden die Betrachtung ab.
Dieser Band bündelt die Ergebnisse eines Forschungsprojektes des Hugo Sinzheimer Instituts (HSI) und der Fachbereiche von Judith Brockmann sowie Felix Welti an der Universität Kassel.
Quelle
Hugo Sinzheimer Institut für Arbeits- und Sozialrecht (HSI) der Hans-Böckler-Stiftung; Brockmann; Judith; Welti, Felix (Hrsg.) (2025):
Sozialrecht und Tarifbindung - Regulierung von Arbeitsbedingungen durch Leistungserbringungsrecht?
HSI-Schriftenreihe Bd. 55, Frankfurt am Main, ISBN: 978-3-7663-7579-7, 345 Seiten
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